Olivenöl und Gesundheit
Welche Wirkung hat natives Bio-Olivenöl extra, wie es das hinterland Bio-Öl ist, eigentlich auf unseren Körper? Was löst Studien zufolge die gesundheitsfördernde Wirkung aus?
Immer wieder hört man positive Dinge über Olivenöl in Verbindung mit der eigenen Gesundheit. Insbesondere im Zusammenhang mit der populären Mittelmeerkost kann das Olivenöl strahlen. Was genau das Olivenöl so gesund macht und welche Auswirkungen es auf deinen Körper hat, haben wir Ernährungsfachfrau Susanne Kirsch in einem Interview gefragt. Susanne ist seit über 15 Jahren selbstständig und beschäftigt sich mit dem Thema aber schon seit ihres Ökotrophologie-Studiums in 1989 – wenn sich also jemand auskennt, dann Susanne! Also los geht’s.
#1 FETT IST NICHT GLEICH FETT.
Inzwischen hat sich weitgehend herumgesprochen, dass Fette auf dem Speiseplan für unsere Gesundheit unverzichtbar sind. Der Stoffwechsel des Menschen ist ausgesprochen anpassungsfähig. Zwischen 10 und 80 Prozent seines Energiebedarfs kann der Mensch aus Fett decken, weshalb es keine festgeschriebene optimale Verzehrmenge gibt. Jedoch gilt als Empfehlung, 25-30 % seines Energiebedarfs aus Fetten zu decken. Viel ausschlaggebender als die Menge der Fette ist allerdings die Qualität, denn Fett ist nicht gleich Fett. Entscheidend ist ihr Gehalt an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren; optimal ist ein Verhältnis von 1:2. Davon darf mehr als ein Drittel des aufgenommenen Fettes aus einfach ungesättigten Fettsäuren, vorzugsweise Ölsäure, bestehen und davon hat Olivenöl reichlich:
Olivenöl hat mit ca. 70g pro 100g so viel Ölsäure wie kein anderes natürliches Pflanzenöl.
#2 WAFFE GEGEN HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN.
Insgesamt besitzt Olivenöl ca. 86% ungesättigte Fettsäuren. Zum Vergleich: Butter besteht aus nur etwas über 20% ungesättigten Fettsäuren. Besonders die einfach ungesättigte Ölsäure macht das Olivenöl dabei so wertvoll für unseren Körper. Denn ein gutes Maß Ölsäure senkt den schädlichen LDL-Cholesterin-Anteil im Blut und kann damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte haben belegt, was lange Zeit beobachtet wurde, dass mediterrane Ernährung, in der traditionell viel Olivenöl gegessen wird, den Menschen bessere Blutfettwerte beschert.
#3 BOOSTER AN ANTIOXIDANTEN.
Olivenöl ist allerdings noch mehr als eine Hilfe beim Vorbeugen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn der zweite Grund, wieso Olivenöl so wertvoll ist, sind die sogenannten sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Diese Stoffe bildet die Pflanze, um sich zu schützen vor beispielsweise der Sonneneinstrahlung, Oxidation oder Schädlingen. Die sitzen deshalb überwiegend in der Randschicht der Frucht. Bleiben diese sekundären Pflanzenschutzstoffe bei der Herstellung des Öls erhalten, können sie auch in unserem Körper antioxidativ wirken. Das bedeutet: Olivenöl schützt uns von innen. Verglichen mit anderen Ölen hat hochwertiges Bio-Olivenöl eine sehr starke Konzentration von Antioxidanten. Einige davon sind z.B. Oleuropein, Oleocanthal, Squalen oder auch Lignane und Vitamin E. Und jetzt halt dich fest, wobei Antioxidanten Studien zufolge helfen können: Antioxidanten können Mikroorganismen unterdrücken, die Blutgerinnung hemmen, die Immunabwehr fördern und den Blutdruck regulieren helfen. (Ja, das ist kein Scherz. Lass es dir auf der Zunge zergehen und lese es am besten direkt noch einmal!) Insbesondere möglichst wenig und sorgfältig verarbeitete, kaltgepresste Olivenöle helfen. Denn je frischer und weniger verarbeitet, desto mehr sekundäre Pflanzeninhaltstoffe.
Tipp: Du kannst einige Antioxidanten ganz leicht mit einem Geschmackstest identifizieren. Je bitterer ein Olivenöl schmeckt, desto mehr Oleoropein ist enthalten. Und wenn du auch noch ein leichtes Kratzen im Abgang spürst, hast du Oleocanthal identifiziert.
Erst im Jahr 2015 konnten Forscher dieser Substanz (Oleocanthal) eine dem Iboprufen ähnliche Wirkung zuschreiben. Es wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend. Natürlich ist der Wirkstoff nicht so hoch konzentriert wie bei einer Iboprufen (1kg Olivenöl enthält nur 10 bis 30 Milligramm), sodass ein Mensch selbst bei einem hohen Olivenöl Verbrauch täglich nicht mehr als 1 mg der gesundheitsfördernden Substanz zu sich nimmt.
#4 JE MEHR DESTO BESSER?
Nachdem wir wissen, wieso und was das Olivenöl so gesund macht, stellt sich die Frage nach der optimalen Verzehrmenge. Der Mythos besagt, dass ein Mensch ein Esslöffel Olivenöl pro Tag verzehren soll. Susanne klärt uns auf und berichtet, dass es besonders bei ansonsten pflanzenbetonter Ernährung für einen durchschnittlichen Erwachsenen, der seinen beruflichen Alltag überwiegend im Sitzen verbringt, sogar 2 Esslöffel Olivenöl am Tag sein dürfen. Mit diesen zwei Esslöffeln hat er schon eine sehr gute Menge an gesundheitsfördernden Stoffen zu sich genommen. Das hilft, die Blutgefäße gesund zu halten und schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Olivenöl ist ein Pflanzenöl, das in keiner Küche fehlen sollte. Jedoch ist es nie nur ein einzelnes Lebensmittel, das uns gesund hält. Die mediterrane Ernährung muss sicher als Ganzes betrachtet werden, also mit ihrem hohen Verzehr an Gemüsen, Früchten und Kräutern, viel Fisch und insgesamt dem Konsum von überwiegend wenig und frisch verarbeiteten Speisen.“, so Susanne.
#5 OLIVENÖL IST NICHT GLEICH OLIVENÖL
Welches Olivenöl soll ich denn jetzt wählen? Es gibt verschiedene Qualitäten und Regionen, von denen das Olivenöl stammen kann. Susanne erklärt, es muss zwischen dem möglichst unbehandelten, mechanisch hergestellten Olivenöl und dem industriell hergestellten Olivenöl, dem sogenannten raffinierten Öl, unterschieden werden. Denn das industriell hergestellte Olivenöl wird innerhalb des Herstellungsprozesses gereinigt und „desodoriert“. Zwar ändert dieser Prozess an der Fettsäurezusammensetzung nichts, es gehen aber viele sekundäre Pflanzeninhaltstoffe und ehrlich gesagt auch der typische Geschmack des Öls verloren. Somit verliert raffiniertes bzw. industriell hergestellten Olivenöl einen guten Teil seiner gesundheitsfördernden Antioxidanten.
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